Wer sich dem Erlernen der wunderschönen spanischen Sprache widmet wird relativ schnell feststellen, dass es für das Verb «sein» nicht wie im Deutschen nur eine Möglichkeit, sondern deren zwei gibt: «Ser» und «Estar». Für die Beschreibung von Personen dient ser zur Identifikation von Personen bzw. für gegebene und permanente Zustände. So werden Name, Herkunft, Beruf, Religion, Grösse, Haarfarbe oder Charaktereigenschaften mit ser ausgedrückt. «Soy Suizo – ich bin Schweizer». Ergänzend stellt sich die Herausforderung, dass temporäre Zustände welche sich verändern können, mit estar konjugiert werden. «Estoy feliz – ich bin glücklich».
Im Alltag und im Coaching fallen mir oft Aussagen auf wie «Ich bin nicht gut im Namen merken» oder «Ich bin halt der aufbrausende Typ». Würden diese nun mit ser oder estar konjugiert bzw. sind dies für eine Person permanente Gegebenheiten oder lassen sie sich verändern? Sind es Prägungen und Glaubenssätze, die sich teils vielleicht über Jahre verfestigt haben aufgrund von Aussagen aus dem Umfeld oder aufgrund bewusst oder unbewusst erlebter Erfahrungen? Oder ist es einfach bequem, solche Aussagen als Entschuldigung für ein Verhalten vorzuschieben?
Ich bin überzeugt, dass Vieles in unserem Leben veränderbar ist, wenn dies gewünscht ist, mit einem klaren Fokus auf sein Ziel und die Möglichkeiten und Mehrwerte, die für sich und sein Umfeld daraus entstehen können. Mit Selbstreflexion als erstem Schritt, dann mit Lernen und Training.
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